Der Blog

In unregelmäßigen Abständen poste ich hier mehr oder weniger interessante Dinge über Technik, aktuelles Zeitgeschehen und Anderes. Die alten Newsbeiträge sind ebenfalls hier als Blog-Artikel zu finden.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

Number One

Es ist ja mittlerweile Gewohnheit von mir, spätestens nach 12 Monaten mein Telefon zu wechseln. Meist waren die Intervalle kürzer, meist haben die Hersteller verlockende Modelle auf den Markt geworfen, die ich dann auch haben wollte. Im Fall des Samsung Galaxy Note war das anders. Kein anderes Smartphone hatte ich länger im Einsatz. Wohl gemerkt: hatte. Seit gestern bin ich nun stolzer Besitzer des aktuellen Flagschiffes von HTC, dem HTC One. HTC? Richtig gehört. In meinem kurzen Review des HTC One S vor einem Jahr (Link) hatte ich mich schon recht begeistert gezeigt darüber, was HTC doch eigentlich für schmucke Geräte baut. Nur die Software mochte ich noch nie so recht. Im Review des Galaxy Note (Link) stand dessen schiere Größe im Fokus und die Möglichkeiten, die einem der Stift (S-Pen) bietet. Und nun doch ein HTC und kein Samsung Galaxy S4? Ich will hier kurz erläutern, warum. Einen der ausführlichsten Tests des HTC One kann man bei AndroidNext nachlesen (Link), mein Review hier gibt nur kurz den ersten halben Tag mit dem Gerät wider.

Es traf spät ein an diesem Tag. Das Gerät wurde mit DHL geschickt und früh morgens gegen 7:30 auf den Laster geladen (laut Sendungsverfolgung), nachdem es die Nacht über vom Zentrallager von O2 (irgendwo in Hessen) nach Dresden gefahren wurde. In den Händen hielt ich das Päckchen allerdings erst nach 15 Uhr - obwohl ich tagsüber mindestens zwei DHL-Autos hier in der Straße gesehen hatte. Egal, es war nun da. Neben allerlei Papierkram in der Kiste war dann lediglich die kleine "Pralinenschachtel" (siehe Fotostrecke). Darin enthalten waren:
  • Handset
  • Headset
  • USB Ladegerät
  • Zettel
  • Werkzeug zum Öffnen des Micro-SIM Slots
Zum Setup gibt es nicht viel zu sagen, es ist Android-typisch und verläuft wie gewohnt - natürlich mit ein wenig HTC-Touch, denn auch bei diesem Top-Modell hat HTC tief in das System eingegriffen und seinen eigenen Stil hinterlassen. 

Software

Ausgeliefert wird das One mit Android 4.1.2 und HTC Sense 5. Letzteres ist die aktuelle Version des Launchers, der Anwendungen und des Lockscreens. Aber auch Systemfunktionen sind von HTC angepasst worden. Gerade das hat mich bisher echt genervt. Ich gebe zu, so schlimm ist es nun auch wieder nicht, denn so oft muss man ja an diese Settings auch nicht heran. Immerhin wurden mit Sense 5 nun einige Macken der 4er Version behoben und auch einige sinnvolle Neuerungen eingepackt. So läuft das Einrichten der Homescreens nun intuitiver, Favoriten sind schnell zusammen gestellt (Kontakte) und der Zugriff auf die Systemanwendungen klappt problemlos. Es müsste also nicht wirklich gerootet werden, obwohl mir das noch ein wenig im Kopf herum spukt. Ein Firmwareupdate gab's übrigens gleich nach dem Setup over the air.

Hardware

Verbaut ist der derzeit schnellste Snapdragon 600 Prozessor mit 4 Kernen, der auf 1,7 GHz getaktet ist. Im Vergleich zum Galaxy S4 (Prozessor von Samsung, 1,9 GHz) ist es zwar in den Benchmarks ein wenig langsamer, aber generell geht das Ding ab wie Schmidt's Katze! So flüssig habe ich zumindest noch nie einen Androiden bedient. Man stelle sich auch bitte mal vor, dass hier ein Full HD Display bedient werden muss. Apropos Display: es misst 4,7 Zoll bei eben einer Auflösung von 1920x1080 Pixeln, was einer Pixeldichte von 468 ppi entspricht. Damit überholt es klar das iPhone 5 mit Retina-Display (326 ppi), und das sieht man auch. Gestochen scharfe Schriften, kräftige Farben - so wünscht man sich das. Als Anschlüsse gibt es nur den Micro-USB zum Laden und den 3,5mm Klinkeneingang für Kopfhörer. Die Micro-SIM wird an der Seite über eine Mini-Schublade eingesetzt, das Gehäuse selbst ist ein aus einem Alublock gefräster Traum! Da haben wir den ersten Grund, der für mich klar gegen das S4 sprach: die Qualität und die Haptik von Metallgehäusen gegenüber Plastik. Es liegt einfach besser in der Hand, es hat ein gewisses Gewicht und es knirscht nichts. Den Tribut zahlt man dabei allerdings auch: der Akku lässt sich nicht tauschen und der Speicher nicht aufrüsten. iFixit sprach dem HTC One darüber hinaus das Attribut "nicht reparierbar" aus (Link). Aber mal ehrlich: wer hat sein Telefon schon mal reparieren lassen? Meist wird direkt getauscht. Mein Exemplar wurde als 32GB Variante ausgeliefert, was für mich völlig ausreicht. HTC spendiert vielleicht deshalb 25GB in der Dropbox - kostenfrei für 24 Monate. Mit diesem Zusatzspeicher und nach diversen Teilnahmen in Beta-Programmen stehen mir nun 78GB komplett für lau zur Verfügung - für ebenfalls 2 Jahre Ein angenehmer Nebeneffekt!

Kamera

Ich habe noch nicht viel fotografiert, aber diese Kamera ist schon wegen ihrer Eckdaten ungewöhnlich (gut): es ist ein 4,3 Megapixel Sensor. Ja, richtig gelesen. Klingt wenig, oder? Während sich andere Hersteller dem Megapixel-Wahn hingegeben haben und mittlerweile 13 Megapixel verbauen, setzt HTC auf die sogenannte Ultrapixel Technologie. Das bedeutet im Grund nichts anderes, als das der Sensor größer ist, dafür aber weniger Pixel bietet. Dem Nutzer bringt das größere Pixel und damit mehr Lichtempfindlichkeit. Und das ist es auch, womit diese Kamera punktet: bei schwachen Lichtverhältnissen schießt sie gute und rauscharme Bilder. Die Performance der Software sei hier gelobt, denn die Auslöseverzögerung ist sowas von gering, dass ich nicht mal von einer halben Sekunde sprechen will. Man klickt und das Bild ist im Speicher! Ich habe noch keine Videos gemacht, aufnehmen kann man aber mit Full HD, Zeitlupe und HDR. Die "Zoe"-Funktion teste ich am Wochende. Zoe ist dafür gedacht, nicht nur ein Schnappschuss zu machen, sondern einen 3-sekündigen Film zu speichern, aus dem man sich dann das Foto aus den Einzelbildern aussucht, welches man final speichern möchte. Geniale Sache! Ich bin gespannt, wie sich das macht. Insgesamt aber Punkt 2 auf meiner Liste, der für das One und gegen das S4 sprach.

Audio

Wie beinahe alle aktuellen HTC Modelle wird auch dieses von Beats Audio befeuert. Damit sind dynamische Klänge aus allen Rohren möglich - das Headset allerdings scheint davon nichts zu wissen, denn das klingt recht blechern. Wer das Teil als Player benutzen will, sollte sich gute Kopfhörer zulegen. Was aber beim One eines der herausstechendsten Merkmale ist: es besitzt Stereolautsprecher, die nach vorne gerichtet sind. Auf den Bildern kann man es erkennen: an den beiden Kanten sind klar die Gitter zu erkennen, aus denen nachher der Sound kommt. Vorhin habe ich es mal mit dem Radio probiert und muss sagen, dass es sich schon anders anhört als alle anderen Telefone mit ihren quäkigen Speakern. Gut gemacht, HTC!

Akku

Vielfach wurde die schwache Laufzeit des Akkus bemängelt. Bisher kann ich dazu nichts sagen, in der Regel pendelt sich das ein und man sollte auch mehrere Lade- und Entladezyklen durchlaufen, bevor man eine verbindliche Messung macht. Ich habe aber viel herumgespielt, und so wundert es nicht, dass der Akku nicht lange gehalten hat. Ich trage das hier später nach, wenn ich mehr weiß.

Fazit

In aller erster Linie wirkt das Gerät sehr wertig, und das ist es ja auch von seinen Innereien her. Es ist also so, wie Samsung es eben nicht gemacht hat. Aktuelle Spitzentechnik, aber edel verpackt und nicht in Plastik gehüllt (auch wenn es ja offiziell Polycarbonat heißt, das macht es nicht besser).
Samsung hat micht mit den letzten Modellen S3 und S4 sowie dem Note 2 nicht besonders begeistern können. Obwohl ich kein sonderlicher Fan von HTC war habe ich den Entschluss für das One nicht bereut, denn es ist ein richtig schickes Teil. Es gehört derzeit zu den besten Smartphones und stellt aus meiner Sicht eine absolute Konkurrenz zum S4 dar. Aber so ist das ja immer: es soll ja auch die anderen anspornen, es wieder besser zu machen.
Bis dahin: klare Empfehlung!

Ein paar Shortcuts

Doppelklick auf Hometaste = Taskmanager aufrufen
Power + Volume down > 1 Sekunde = Screenshot aufnehmen
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