Der Blog

In unregelmäßigen Abständen poste ich hier mehr oder weniger interessante Dinge über Technik, aktuelles Zeitgeschehen und Anderes. Die alten Newsbeiträge sind ebenfalls hier als Blog-Artikel zu finden.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

Wunsch-Kandidat - das HTC Desire Z im Test

Wie die Zeit vergeht... Gerade eben noch habe ich mir mein erstes Android-Telefon gekauft (vor 14 Monaten), da steht schon wieder eine Vertragsverlängerung meines anderen Vertrages an - wie praktisch! Der Markt gibt momentan viele gute Androids her, jedoch habe ich mich an mein Motorola Milestone mit Tastatur gewöhnt. Man kann sehr schnell damit tippen und ich komme irgendwie mit der Soft-Tastatur nicht klar. Vor einer Weile hatte ich mit dem Samsung Galaxy S und dem HTC Desire HD geliebäugelt, beide besitzen jedoch keine Tastatur - dafür aber einen flotten Snapdragonprozessor mit 1 GHz. Ich konnte neulich das Desire Z (so genannt wegen des Klappmechanismus) in die Finger kriegen - und da war die Entscheidung getroffen. Es folgt hier nun ein Bericht nach 2 Tagen intensivem Praxistest.

Auspacken

Die sehr kompakte Packung enthält das Übliche:

  • Handset
  • Headset
  • USB-Kabel
  • USB-Steckernetzteil
  • diverse Zettel
  • Schnellstart-Anleitung

Was fehlt ist ein richtiges Handbuch, aber das scheint heuzutage niemand mehr zum Produkt zu packen, man kann es sich ja downloaden. Aus Umweltsicht schon sinnvoll, sofern man gerade einen Internetzugang parat hat. Das Handset selbst ist in drei Folien eingewickelt: eine für das Gerät selbst, eine Folie auf der Tastatur und der Schutz über dem Akku. Auch ohne in die Schnellstartanleitung zu schauen, weiß man gleich, wo es lang geht. An der rechten Seite findet man ein graues Knöpfchen, mit dem man den Akkudeckel entriegelt. Akku raus, SIM einlegen, Akku wieder rein - fertig. Mein Vodafone-Gerät wurde mit einer 8GB Micro-SDHC geliefert, das Gerät unterstützt bis 32GB - wohl etwas für Fotografen bzw. Leute, die ihre Musiksammlung mitschleppen wollen. Die Karte steckte jedenfalls schon drin und kann nach Lösen des üblichen Metallclips leicht gewechselt werden. Äußerlich sieht es wie viele andere HTC Modelle aus. Ein wenig Nexus, ein wenig HD, der Softbutton vom Magic in neuer Form.

Einschalten & Setup

Die Akkus sind ja meist ein wenig vorgeladen, daher kann man jetzt schon mal einen Blick riskieren. Beim ersten Start läuft das bekannte Android-Setup ab, nachdem das Gerät gebootet hat. HTC sichert bei den aktuellen Geräten einen schnellen Restart zu, sofern der Akku nicht entfernt wurde. Das Gerät soll also beim Ausschalten lediglich in einen Ruhezustand versetzt werden. Ein Reboot soll dann nur ca. 3 Sekunden dauern. Subjektiv dauerte es bei mir nur 2 Sekunden - und dabei wurde noch mindestens 1 Sekunde das Vodafone-Logo angezeigt - bravo!

Wer ein Google-Konto besitzt, legt hier gleich alles fest, was man braucht: E-Mailkonto, Kontakte, Synchronisierungseinstellungen usw. Nicht gebrandete Geräte haben kein Mailkonto vordefiniert, bei mir war es dieser sinnlose Vodafone-Account. Den kann man aber in den Maileinstellungen getrost killen, sofern man vorher einen anderen festgelegt hat. Im Grunde ist man hier schon fertig, jetzt beginnt das Customizing mit diversen Styles, Wallpaper und Klingeltönen aus dem HTC-Hub.

Anwendungen

HTC stattet alle seine Geräte mit der HTC-Sense Oberfläche aus. Diese ist nicht nur schick, sondern auch enorm praktisch geraten. Viele Ersatz-Homescreens (z.B. HelixLauncher) haben so ihre Tücken, sind langsam und stürzen gerne mal ab. Nicht jedoch HTC-Sense. Es läuft stabil, sehr schnell und ist einfach eine runde Sache. Dazu gehören eine Reihe praktischer Anwendungen, die zumeist die Standard-Android-Apps ersetzen (Mail, Kalender, Personalisierung, Uhr usw.). Und das tun sie auch sehr gut. So kann man mit dem Mail-Client nun mehrere Mailkonten verwalten, alles landet in einer App. Zwischen den Inboxen schaltet man dabei sehr schnell per Button um. Hinter der Uhren-App (mit dem schicken Widget auf den Bildern zu sehen) stecken noch eine Weltzeituhr, ein Wecker, der direkt MP3 schluckt (so kann man sich Ringdroid sparen), eine Stoppuhr und ein Countdown-Timer. Das Widget bietet noch das sehr schön animierte Standort-Wetter mit 4-Tagesvorschau. Auch das Album haben die HTC-ler gepimpt: es bietet direkten Zugriff auf alle Bild- und Videodaten auf dem Telefon sowie auf entfernte Media-Server (DLNA-kompatibel!). Ich greife z.B. auf einen Twonky-Server zu, der mir auch gleich meine Youtube-Videos auf das Handy streamt. Schöne Spielerei

Vorinstalliert ist vieles, so auch die Social-Network Apps wie Facebook und Twitter - hier gennant "FriendStream", welches es auch als Widget gibt. Der Griff in den Market kann also ausbleiben, sofern man nicht spezielle Apps benötigt. Android 2.2 (Froyo) hat daneben ja nun auch Adobe Flash integriert - es läuft auch recht zuverlässig im Browser. Und: es gibt sogar gleich zwei Taschenlampen-Apps

Technik

Im Desire Z ist ein 800MHz Prozessor verbaut. Sicher nicht der schnellste, aber doch erstaunlich schnell dank verbesserter GPU, die viel Rechenarbeit abnimmt. So ist die Bedienung flüssig und macht Spaß, Spiele flutschen und Animationen sind beeindruckend. Nur bei sehr aufwendigen Live-Wallpaper (z.B. Fire) geht das Teil in die Knie. Die Kamera schießt gute Bilder mit 5MP, der Blitz ist wider Erwarten recht stark und leuchtet Objekte auch noch aus 1,5 Entfernung recht gut aus. Profibilder darf man natürlich nicht erwarten, sie rauschen doch recht stark bei schlechten Lichtverhältnissen. Farben kommen aber gut rüber, vor allem bei Sonnenschein und draußen (Beispielfoto im Original). Es gibt die 4 Softbuttons (Home, Menu, Back und Search) sowie den Multifunktionsbutton am unteren Rand. Dieser kann "gestreichelt" (scrollen in 4 Richtungen) und gedrückt (Auswahl) werden. Bei Alarmen glimmt er weiß umrandet auf, so wie bei den alten HTC-Geräten Diamond Touch und Touch Pro. Das, was man oben links am Display als LED vermutet, ist der Helligkeitssensor, die LEDs sind allesamt hinter dem Gitter der Hörmuschel angeordnet und leuchten in gewohnter Weise grün und rot (beim Laden). Zum Laden gibt es die Mini-USB-Buchse (die ja Standard werden soll), somit können alte Kabel genutzt werden. Beim Ladegerät handelt es sich um einen kleinen Stecker, in den das USB-Kabel gestöpselt werden kann. Laden kann man auch am USB-Port eines PCs, und das auch ohne Treiber (nicht so wie beim Milestone...). Apropos Treiber: Windows 7 erkennt das Gerät sofort und richtet es ein. Am Gerät kann man zwischen den Betriebsarten "nur laden", "HTC Sync", "als Festplatte", "PC Internet", "Internet vom PC" wählen. Letztere kann genutzt werden, um den Internetzugang des Rechners zu nutzen. Umgehrt kann der PC den Internetzugang des Handys nutzen (dazu später mehr).

Handhabung

Was soll ich sagen: als Slider ist es natürlich etwas dicker als ein iPhone und vor allem schwerer als z.B. das Milestone (ca. 40g). Äußerlich sieht es wie ein Nexus aus, doch wenn man mit wenig Gewalt die Oberschale von links nach rechts schiebt, ploppt die Tastatur förmlich hervor. Dabei rutscht die Oberschale nach rechts. Die Tastatur ist also "fest" am Gerät, nicht die Oberschale mit dem Display. Das Gerät liegt gut in der Hand und die Oberfläche fasst sich sehr wertig an. Sie ist leicht Gummi-artig, so dass es nicht so leicht aus der Hand flutschen sollte. Das Display ist nur minimal größer als beim Milestone, kommt mir jedoch vergleichsweise riesig vor. Liegt sicher auch daran, dass die Farben deutlich kontrastreicher sind als beim Motorola. Wie beim Desire HD ist es auch hier leider kein AMOLED geworden, da Samsung Lieferschwierigkeiten hatte (und wohl auch noch hat) und die restlichen lieber in eigene Modelle verbaut - nachvollziehbar. Die Darstellung ist trotzdem eine Wucht, gestochen scharfe Fotos und Texte sind garantiert. Es hat natürlich Multitouch.

Die Handhabung ist Android-typisch einfach und intuitiv. Ich kann teilweise nicht direkt unterscheiden, ob es sich um ein Froyo- oder ein HTC-Feature handelt, da ich auf dem Milestone immer noch mit 2.1 unterwegs bin (O2-Deutschland sei dank...) Definitiv Android zuzuschreiben ist die Tatsache, dass nun endlich mit den Geräten das sogenannte "Thetering" möglich ist. Sicherlich ist es auch HTC geschuldet, diese Funktion auch durch die Hardware zuzulassen, was leider nicht alle Hersteller tun. Thetering bezeichnet die Möglichkeit, das Handy als Modem für den Laptop zu nutzen. Dies kann sowohl per USB-Kabel als auch per WLAN geschehen. Dabei bildet das Handy einen mobilen Hotspot. Den Namen kann man frei wählen, die Verschlüsselung und der Key kann ebenfalls vor Aktivierung gesetzt werden. Es entfällt im einfachsten Fall der Zwang, einen UMTS-Stick mit sich zu führen - was allerdings deutlich praktischer ist. Die Tatsache alleine ist aber wirklich genial. Die Einrichtung ist dabei kinderleicht und wird mit einer eigenen App realisiert.

Akkuleistung

Schwer zu sagen nach 2 Tagen Test. Ich rechne nicht damit, dass er länger als beim Milestone (bei normaler Nutzung ca. 1 Tag) durchhält. Noch ist er nicht trainiert, ich habe ihn erst ein Mal tief entladen und wieder geladen. Das hat übrigens ca. 2h gedauert, ziemlich schnell, wie ich finde.

Update

Eine Akkuladung reicht wirklich gerade 24h bei folgender Konstellation:

  • wenig bis gar nicht telefonieren
  • Mails immer aktuell
  • Twitter-Meldungen immer aktuell
  • Sync von Lotus Traveler alle 60 Minuten
  • ein paar SMS schreiben

Nicht überwältigend, aber so wie gewohnt vom Milestone.

Fazit

Ich bin froh über meine Entscheidung für das Desire Z. Es ist das erste HTC nach meinem Ausflug zum Touch Pro mit Windows Mobile 6.1 - dazu brauche ich glaube ich nichts zu schreiben Auch das Vorhandensein der Tastatur beruhigt mich, so muss ich nicht lernen, auf dem Display rum zu fingern. Ich war mit dem Milestone schon zufrieden, das Desire Z ist noch mal eine Kante besser und schicker. Jetzt, nach zwei Tagen, muss ich sogar sagen, dass ich die Farbe richtig schick finde - mal was anderes als das langweilige Schwarz. Die Farbe ist ähnlich dem Nokia 7110 (nein, nicht das von E-Plus, was grün schimmerte). HTC-Sense ist ein echter Mehrwert und das Tempo des Systems ist komfortabel. Ein echter Allrounder ist es sowieso.

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